Karate


Gilchin Funakoshi

Die Grundidee des Karate stammt aus China. Der Legende nach soll der indische Zen-Mönch Bodhidharma ein kombiniertes Körperertüchtigungs- und Verteidigungssystem erdacht haben. Um 520 lehrte er chinesischen Mönchen im Shaolin-Kloster die Schlag- und Trittschule "Shi pa lo han sho". Diese und andere Kampfkünste verbreiteten sich in China und gelangten auch nach Okinawa, wo sie zum Naha-Te (später Okinawa-Te und Okinawa-Karate), dem Ursprung des Karate weiterentwickelt wurden. Gilchin Funakoshi (1869 - 1957) studierte diese alte Kunst auf Okinawa bei den damaligen Meistern Itosu und Azato. Sie bildete zusammen mit dem von ihm ebenfalls erlernten "Shorin-Ryu" die Grundlage seines Shotokan-Karate, das er nach Japan brachte.

Das Wesentliche des Karate-Do ist nicht, über Sieg oder Niederlage zu entscheiden, denn Karate-Do ist eine Kampfkunst, die den Charakter des Training entwickelt, so daß der Karateka jedes physische und psychische Hindernis überwinden kann.

Karate ist eine Kampfkunst zur waffenlosen Selbstverteidigung, bei der Arme, Beine und Körper trainiert werden. Sie entwickeln eine - mit Waffen vergleichbare - Schlagkraft, mit der ein unerwarteter Angriff abgewehrt werden kann. Karate-Do erzieht den Körper. Durch die Ausübung des Karate-Do meistert der Karateka alle Bewegungen des Körpers, wie zum Beispiel Beugen, Springen, Balancieren, indem er lernt, Glieder und Körper nach den Techniken des Karate-Do rückwärts und vorwärts, links oder rechts und nach oben und unten zu bewegen. Diese Techniken werden vollkommen von der Willenskraft des Karateka kontrolliert. Sie richten sich präzise, direkt und mit maximaler Kraft auf das Ziel, doch wird der Schlag selbst abgeblockt, bevor er den anvisierten Angriffspunkt erreicht.

Begründer des modernen Karate: Gilchin Funakoshi, gründete 1922 die erste Karateschule in Tokio, 1957 fand die erste Meisterschaft, 1970 die erste Weltmeisterschaft statt.

Kara= leer, te= Arm, Hand

Quelle: Das Kampfsport-Lexikon von Aikido bis Zen, erschienen im Weinmann Verlag

 
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