Ai-Ki-Jitsu


Aiki-Jitsu (auch Aikijitsu, Aikijujutsu, Aiki-Ju-Jutsu ...) bedeutet "Kunst, Kraft (Ki) harmonisch einzusetzen“.

Im 11./12. Jhdt. wurden im feudalen Japan Kampftechniken (Bu-Jitsu) entwickelt, die es den Samurai erlaubten, auch im Falle eines Angriffs als Gast eines anderen Samurai, bei welchem es nicht gestattet war, das Katana zu tragen, Möglichkeiten der Abwehr zu haben. Andere Techniken dienten dazu, die Schwerthand oder den –arm frei zu bekommen, wenn der Gegner die Ziehbewegung des Schwertes unterbinden konnte. Diese Techniken können jedoch nicht dafür gedacht gewesen sein, dass man, wenn das Schwert verlorenging, Verteidigungsmöglichkeiten hatte, denn der Verlust des Schwertes zog schwere Konsequenzen nach sich.

Im 16.Jhdt. gab es angeblich erste, geheime Stile (Kumiuchi), später fungierten diese über die Vermittlung der Kampftechniken immer mehr als Mittel zur Werterziehung (Zeit des Tokugawa-Shogunats), für die Ideale des Bushido. Hier vollzog sich allmählich auch die Aufspaltung in Aiki- und Jiu-Stile. Aiki-Stile werden heute in „alte“ (Nippon-) und „moderne“ (Samurai-) Stile unterteilt:

Nippon-Ryu: Oshikiuchi, Aizu-Ryu,Daito-Ryu

Samurai-Ryu: Hakko-Ryu, Kodokai, Roppokai, Aikijujutsu-Daitokan


1922 wurde vermutlich erstmals der Name der bekanntesten Aiki-Jitsu-Schule, Aikijujutsu Daito Ryu, benutzt, später kamen Bezeichnungen wie Aikibudo oder Aikikendo für Aiki-Stile hinzu, welche dem harten Aikido ähnlich sind, dem sog. Vorkriegsaikido wie dem Yoshinkan-Ryu des Gozo Shioda. Aikijitsu besteht aus Körper (Shitai-undo)- und Extremitätenbewegung (Shishi-undo), dies muss in Harmonie zueinander erfolgen; man muss aber auch eine Harmonie mit dem Gegner oder Partner eingehen, um seine Gedanken und Bewegungen vorausahnen und vorher reagieren zu können (Takemusu - so auch die Bezeichnung für das von O-Sensei Morihei Uyeshiba geschaffene Aikido - entspricht diesem Prinzip); dazu gehört die Entwicklung von Ki und von Wa no seishin (wa = Harmonie; seishin = Geist).

Das klassische Aiki-Jitsu ist ein sehr traditioneller Aikijitsu-Stil und das moderne Aikijiutsu ein mehr am Jiu-Jitsu orientierter Stil mit aikidoähnlichen Elementen. In beiden Stilen wird in 5 Schülerstufen ( Kyu ) und 10 Meisterstufen ( Dan ) unterteilt. Trainiert werden Fall-, Hebel-, Wurf-, Schlag-, Tritt-, Transport-, Waffenabwehr-, Nervendruck-, sehr oft auch Hanbo-, Ken- und Bo-Techniken sowie Waffenkata. Die Kleiderordnung sieht einen traditionellen Kampfanzug vor und wahlweise einen Hosenrock ( Hakama ). Schüler tragen weiß oder schwarze Kleidung, Meister können auch blaue Anzüge tragen.



Das traditionellen Takemusu Aiki Iwama Ryu (das von O-Sensei geschaffene Aikido) besteht aus den Bereichen

  • Ai-Ki-Ken

  • Ai-Ki-Jo und

  • Ai-Ki-Jitsu


O-Sensei Morihei Uyeshiba

Ai-Ki-Ken beinhaltet den Umgang mit dem Ken bzw. Bokken, Ai-Ki-Jo den Umgang mit dem Jo und Ai-Ki-Jitsu beinhaltet die waffenlose Abwehr eines be- und unbewaffneten Angreifers

Das Aikido von Morihei Uyeshiba entwickelte dieser aus dem Ai-Ki-Jitsu seines damaligen Lehrmeisters Sokaku Takeda, welcher ein Großmeister des Daito Ryu Aikijutsu war.
Sogaku Takeda

Es gibt derzeit mehrere verschiedene Schreibweisen dieser Budoart. Angefangen von Ai-Ki-Jitsu, Aiki-Jitsu, Aikijitsu oder auch jeweils mit der Endung "jutsu". Im Prinzip sind die Lehrinhalte annähernd identisch.

Ai-Ki-Jitsu ist eine japanische Methode des Bu-Jutsu. Unter Bu-Jutsu wiederum versteht man alle von den Samurai praktizierten Kampfkünste. Es beinhaltet Hebel-, Wurf- und Festlegetechniken.

Ai-Ki-Jitsu wurden in verschiedenen "Clans" gelehrt, wie z.B. dem (bereits oben genanntem) Takeda, Minamoto und Aizu Clan. Generell ist Ai-Ki-Jitsu ein Sammelbegriff aller klassischen Aiki-Schulen.
 
Gelehrte Budokünste innerhalb